Von der Leyen: „Es ist eine Herausforderung für viele Sektoren, aber es ist die beste Einigung, die wir erzielen konnten.“

Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, erschien diesen Sonntag, um die mit US-Präsident Donald Trump erzielte Einigung darzulegen, die einen einheitlichen Zollsatz von 15 Prozent auf die überwiegende Mehrheit der europäischen Exporte vorsieht.
Von der Leyen legte großen Wert darauf, den Pakt als strategischen Erfolg darzustellen, als eine „klare Obergrenze“, die trotz aller Herausforderungen die Tür zu einer neuen Ära der Handelschancen und der Energiesicherheit öffne. Sie äußerte sich erfreut über den diplomatischen Erfolg, sprach aber auch offen über die Schwierigkeiten bei der Aushandlung und Umsetzung des Abkommens.
Schwierige Verhandlungen„Die Verhandlungen waren sehr schwierig, und es gab anfangs Spannungen“, räumte er ein und bezeichnete das Erreichte als die beste aller im Verhandlungsrahmen möglichen Situationen. „Dieser 15-prozentige Zoll stellt zwar für einige Sektoren eine Herausforderung dar, bietet aber eine wichtige Chance für die Ausweitung des Handels“, erklärte er und verwies auf die Abkommen, die die EU mit Märkten wie Indonesien, Mexiko und Indien unterzeichnet, und zeichnet damit ein Bild der Diversifizierung über die traditionellen transatlantischen Routen hinaus.
Von der Leyen erläuterte, dass dieser einheitliche Zoll von 15 Prozent, der für die europäische Wirtschaft grundlegende Sektoren wie die Automobil-, Komponenten-, Halbleiter- und sogar die Pharmaindustrie betreffen soll, „das Beste sei, was wir tun konnten“. Die Präsidentin der Europäischen Union bemerkte, dass er zwar eine Belastung darstelle, aber „Stabilität, Vorhersehbarkeit und eine klare Obergrenze biete, die die Anhäufung von Zöllen verhindere“.
Null-für-Null-ZölleNeben diesem allgemeinen Zoll legte die Präsidentin besonderen Wert auf die Erreichung von Null-für-Null-Zöllen in strategischen Bereichen. Sie bezog sich dabei auf die Luftfahrt, bestimmte chemische Produkte, Generika, Halbleiterausrüstung, einige landwirtschaftliche Produkte, natürliche Ressourcen und wichtige Rohstoffe. Die Einzelheiten werden zwar „in den kommenden Wochen“ bekannt gegeben, von der Leyen bezeichnete sie jedoch als bedeutenden Erfolg, der den Handel in wichtigen Bereichen ankurbeln werde.
Neben dem Handel war die Energiesicherheit ein zentraler Punkt in von der Leyens Erklärung. Die Präsidentin argumentierte vehement, dass künftige Energiekäufe, die über einen „Dreijahreshorizont“ geplant seien, dazu dienen würden, „unsere Versorgungsquellen zu diversifizieren und zur Energiesicherheit Europas beizutragen“. Diese Priorität habe sich durch den Ukraine-Konflikt noch verstärkt.
In einer direkten Botschaft bekräftigte von der Leyen die Strategie der EU: „Wir werden russisches Gas und Öl durch erhebliche Käufe von amerikanischem Flüssiggas und Kernbrennstoff ersetzen.“ Diese Aussage unterstreicht nicht nur Europas Entschlossenheit, seine Energieabhängigkeit zu reduzieren, sondern positioniert das Abkommen mit den USA auch als Schlüsselelement für die Neugestaltung der Energielandschaft des Kontinents.
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